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Accessibility Experten seit 2003 Universal Design & Barriere­freiheit Für Web und Print

Basis-Technologien bleiben beständig

Eins haben wir gelernt: Technik und Design sind einem ständigen Wandel unterworfen, aber Basis-Technologien und Grundkonzepte bleiben bestehen. HTML, CSS und JavaScript entwickeln sich ständig weiter. Aber W3C-Standards und das grundsätzliche Konzept des "Progressive Enhancements" helfen uns dabei, technologisch nach vorne zu schauen, auch wenn die Browser-Unterstützung manchmal noch hinterher hinkt. HTML5 beispielsweise bietet eine ganze Menge zusätzliche spannende Elemente, um innerhalb von Webanwendungen für noch mehr Semantik zu sorgen. Aus Sicht der Barrierefreiheit ein sehr erfreulich Entwicklung.

Kurzfristige Hypes einfach mal ignorieren

Von Anfang an haben wir bei anatom5 versucht technische Entwicklungen zu berücksichtigen, aufzugreifen, oder auch mal bewusst zu ignorieren, wenn wir nicht vom Erfolg überzeugt waren. Das Thema Barrierefreiheit im Internet haben wir dabei von Anfang an immer im Blick gehabt und auch mit größter Ernsthaftigkeit vorangetrieben. War das Thema Anfang 2003 noch eher ein belächeltes Randthema, ist Barrierefreiheit heute ein unbestrittenes Qualitätsmerkmal. Schon 2003 haben wir unseren Kunden die Notwendigkeit geräteunabhängiger Webseiten gepredigt. Heute im Zeitalter des Mobile Web ist dies eine Grundanforderung moderner Webseiten. Mit dem Begriff "Responsive Webdesign" hat diese Entwicklung nochmal deutlich Fahrt aufgenommen. Früher waren Flash und JavaScript für barrierefreie Internetauftritt wahres Gift. Heute nutzen wir HTML5 und CSS3, und JavaScript ist das Salz in der Suppe.

Unsere digitale Welt verändert sich ständig

In den letzten 2 Jahrzehnten  hat sich in unserer Medienbranche unfassbar viel verändert. Seit der Agentur-Gründung 2003 haben sich Technologien entwickelt, sich verändert und selbst überholt. Und manch eine Entwicklung war so disruptiv, dass sie den Markt, wie wir ihn bis dahin kannten, völlig verändert hat. Viele Entwicklungen haben sich extrem positiv auf unsere Arbeit ausgewirkt, manche weniger und manche gar nicht.

Digitalfotografie und Microstock-Fotografie: Die Digitalkamera beispielsweise hat sich auf breiter Ebene erst ab 2003 wirklich durchgesetzt. Erst damit waren weitere Entwicklungen möglich. Die Online-Bilddatenbank Fotolia - eine regelrechte Befreiung für Agenturen - wurde erst 2005 gegründet. Eine der bekanntesten Foto-Plattformen Flickr ist erst 2004 an den Start gegangen.

Die Creative Commons – eine gemeinnützige Organisation, die verschiedene Standard-Lizenzverträge, mit denen Autoren extrem einfach international verbindlich Nutzungsrechte an ihren Werken einräumen können, wurden zwar bereits 2001 gegründet, haben aber ebenfalls unsere Branche massiv beeinflusst.

Online-Druckereien: das Auftauchen der Onlinedruckereien so rund um 2002 hat den Markt für Druckerzeugnisse massiv in Bewegung gebracht. Anfänglich waren Online-Druckerein aufgrund von relativ überschaubarer Produktpalette und anfänglichen Qualitätsproblemen noch verpönt. Aber kontinuierliche Verbesserungen und Qualitätsstandards innerhalb der gesamten Prozesskette hatten klassische Hausdruckereien kaum was entgegen zu setzen. Kleine unabhängige Druckereien können heute eigentlich nur noch als Spezialdienstleister für komplexere Druckaufträge, die beratungsintensiv sind, überleben. Für die Druckindustrie ein Dilemma, für Agenturen und Kunden ein Segen.

Google-Dienste: 2005 startet Google einen seiner wichtigsten und beliebtesten Dienste im Internet überhaupt. Google Maps geht an den Start. Auch dieser Service verändert die Welt. Auf der einen Seite kommen altgediente Kartenhersteller in erhebliche Schwierigkeiten, weil Google seinen Dienst zunächst kostenlos bereitstellt. Auf der anderen Seite ist die Anbindung von Services, wie Routenplanung, nun für jedermann mit Minimalaufwand realisierbar. Die alte Kulturtechnik des Kartenlesens verschwindet langsam aus den Köpfen der nachfolgenden Generationen.

Blogging und Micro-Blogging (Social Media): Weblogs gab es zwar schon vorher, aber erst 2004/2005 ist das Thema richtig im Mainstream angekommen. Heute sorgt sich manch einer, dass Weblogs ebenfalls von anderen Diensten überholt werden. So genannte Micro-Blogging Dienste, wie Facebook, Twitter, Tumblr oder auch Pinterest graben Weblogs das Wasser ab und fragmentieren ehemals frei zugänglich Inhalte in teilweise kritisch beäugten "Walled Gardens". Auch hier erleben wir ein Kommen und Gehen. Wir erinnern uns an den Fall Myspace. Und Google Plus hat mittlerweile ebenfalls aufgegeben. Trotzdem ist die Social Media Welt fragmentierter denn je und nicht auf jeder Hochzeit kann man tanzen, egal ob bei Instagram, TikTok, Youtube oder Snapchat und wie sie alle heißen oder heißen werden.

Das Smartphone und Touchscreens: 2007 bringt Apple das iPhone auf den Markt. Eine ebenfalls disruptive Entwicklung, die Multi-Touch-Bildschirmen und App-Anwendungen – und nicht zuletzt auch dem Tabletmarkt – zum Durchbruch verholfen hat. Das iPhone hatte nicht nur maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung moderner Smartphones, sondern auch auf die Gestaltung von Interfaces allgemein. Das mobile Internet feierte seid dem seinen Siegeszug. Die frühzeitige Unterstützung von HTML5 und die Abkehr von Adobe Flash hat zudem Letzterem einen erheblichen (Todes)stoß versetzt. Ebenfalls Disruptiv für eine ganze Branche. Eine Entwicklung, die 2003 kaum jemand für möglich gehalten hätte.

App-Stores: Kennt heute fast jeder, wurde aber ebenfalls erst 2008 für die Welt geöffnet. Vor allem Gerätefunktionen, wie Geo-Lokalisierung, Bewegungssensorik sowie die Kameratechnik, Cloudservices und einfacher Zugriff auf Adressdaten haben Smartphones in kürzester Zeit zum digitalten "Schweizer Taschenmesser" werden lassen. Im iTunes Store von Apple sind Ende 2013 fast eine Milliarde Apps verfügbar. Am Anfang wollte wirklich Jeder mit einer eigenen App dabei sein, aber am Ende muss halt auch der ROI stimmen. Mittlerweile sind HTML basierte Browser-Apps eine echte Alternative.

Wearables: Keine Frage, die Industrie möchte ganz sicher, dass sogenannte Wearebles (Smartwatches, Fitness-Tracker, etc.) bald zum allgegenwärtigen Technikgut werden. Ob das die Konsumenten auch so sehen, bleibt abzuwarten. Im Umfeld der Quantified-Self-Bewegung finden die smarten Devices bereits ihre Anwendung. Im Fachmagazin Screenguide, Ausgabe 18, welche Mitte 2013 erschienen ist, habe ich mich weit aus dem Fenster gelehnt und der Google Glass Brille einen Flop vorhergesagt. Mag sein, dass sie ihrer Zeit voraus war, aber möglicherweise sind das derzeit viele Wearables ebenfalls. Als Gadget und für Nischenmärkte interessant, nicht aber für die breite Masse - Stand Mitte 2018. Wearables sind also noch nicht so disruptiv, wie manch einer sich das vielleicht wünscht.

IoT: das Thema Internet of Things (kurz IoT) besteht schon lange (Stichwort: Ubiquitous Computing), aber mittlerweile ist IoT im Mainstream angekommen. IoT ist dabei ein Sammelbegriff für technischen Lösungen unserer Informationsgesellschaft, die materielle Gegenstände und virtuelle Gegenstände vernetzen und durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten zu lassen. Im Kommunalen Umfeld ist das Internet der Dinge (Internet of Things) die Basis für eine "Smart City". Aber auch im Tourismusbereich spielt die smarte Vernetzung der physischen und virtuellen Welt eine immer stärkere Rolle, zum Beispiel mithilfe der sogenannten Beacon-Technologie, aber auch via RFID-Chips und Geololalisierung. In der Stadt Xanten ist auf Basis dieser Technik beispielsweise eine barrierefreie Kurpark-App entstanden.